SSV Schmelz 1920 e.V.

Vereinsgeschichte des SSV Schmelz 1920 e.V.

 

Die erste Versammlung des zu gründenden Vereins wurde im August des Jahres 1919 im Lokal Brill abgehalten. Allerding waren bei dieser Versammlung erst fünf Teilnehmer anwesend. Diese fünf Freunde fassten den Gedanken, im Ort einen Sportverein zu gründen. Die zweite Versammlung fand im Dezember 1919 im Hotel Dittgen statt. Neun Personen waren nun schon anwesend. Es wurde endgültig beschlossen, einen Fußballverein zu gründen. Jeder Teilnehmer der Versammlung sollte in den nächsten Monaten eifrig Mitglieder werben.Im Mai des Jahres 1920 war es dann soweit. In der Gründungsversammlung im Hotel Dittgen waren schon über 30 Personen anwesend. Der Verein gab sich den Namen "Sport- und Spielvereinigung Bettingen". Zum 1. Vorsitzenden wurde Albert Schmitt gewählt. Geschäftsführer wurde Josef Lenhof und die Kassengeschäfte übernahm Hans Herrmannn. Als Trainer wurde Alois Stöhr aus Dillingen verpflichtet. Nun war der Weg frei zur Aufnahme des Spielbetriebes. Man begann nun eifrig zu trainieren. Im August des Jahres 1920 konnte das 1. Spiel ausgetragen werden. Gegner war „Sturmvogel“ Hüttersdorf. Als Spielort diente die Wiese hinter dem Haus Rassier. Die Tore bestanden aus einfachen Stangen. Das Geld für die Anschaffung der Trikots hatte großzügig der Vereinswirt vorgestreckt. Die Mannschaft sah folgendermaßen aus:


Josef Lenhof
Hans Dittgen
Albert Schmitt

Eduard Lenhof

Paul Ball

Johann Eisenbarth

Josef Sträßer

Georg Irsch

Arthur Zieth

Nik. Herrmann

Josef Weyand

 

 

 

 

 

"Die Tore sind aufgebaut. Die Mannschaften stehen am Platzrand. Das Spiel könnte beginnen, wenn nicht ein Bauer seelenruhig sein Vieh auf dem Platz hüten würde. Der lässt sich indessen von den Vorbereitungen der Spieler für das Fußballspiel keineswegs beirren. Da geht ein Sportler auf den Bauern zu und fordert ihn auf, das Spielgelände zu verlassen. Vergebens. Dann nimmt er dem Störenfried die Peitsche aus der Hand. Aufgebracht hält dieser dem Sportsmann entgegen: "Im Namen des Gesetzes, loss die Geischel geh‘n"! Dem Drängen der Mannschaften gibt der Bauer nach längerer Zeit nach und verlässt mit seinem Vieh das Gelände. Das Spiel kann beginnen. Ein wahres Kuriosum".

Anfang des Jahres 1923 stellt die Gemeinde dem Verein ein Gelände in den "Stangen" zur Verfügung. Dieses Waldstück am Rande des Lebacher Waldes musste zuerst gerodet werden. Der 100-tägige Streik des Jahres 1923 kam für diese Arbeit wie gerufen. Nach der Rodung mussten noch große Mengen an Lösch angefahren werden, um einen spielbaren Untergrund zu erhalten. Dank dem Einsatz aller Mitglieder konnte im August des Jahres 1923 der neue Sportplatz eingeweiht werden. Nun konnte der Verein auch an den Verbandsspielen teilnehmen. Der Verein spielte in der Saison 1923/24 in der C-Klasse des Westsaarkreises. Da es damals im Saarland nur wenige Vereine gab mußten die Fußballer immer weit reisen. Die Gegner waren Mettlach, Besseringen, Saarhölzbach, Beckingen, Pachten, Überherrn und Differten. Man erreichte diese Orte entweder mit dem Zug oder mit dem Fahrad. Ab der Saison 1924-25 spielte die Mannschaft, wo sie im Jahre 1927 die Meisterschaft errang. In Bettingen stieg nun ein großes Volksfest. Jeder Wirt stiftete anlässlich der Meisterschaft für die SSV ein Fass Bier. (A-Jugend 1926 und 2. Mannschaft 1927) Vom Jahre 1927 bis 1934 spielte der Verein in der B-Klasse. Schon im ersten Jahr der Zugehörigkeit erkannte man die Nachteile der Sportplatzanlage in den "Stangen". Die Entfernung zum Dorf war einfach zu groß. Nur wenige Zuschauer verirrten sich in diesen Jahren zu den Fußballspielen des SSV Bettingen. Die Gemeinde wies daher dem Verein ein neues Gelände an der Prims zu. Die Alten erinnern sich noch heute an diese traurige Ecke in unserem Ort. Es war ein hügeliger Schuttabladeplatz mit vielen Sumpflöchern. Alle Mitglieder beteiligten sich an der Herrichtung dieses Geländes zu einem Sportplatz. Die Völklinger Hütte stiftete 10 Waggons Lösch zum Auffüllen des Platzes. Den Transport erledigte die Eisenbahn, die lediglich 10 Pfennig für das Ausfüllen des Frachtbriefes verlangte. Im Juli 1928 erfolgte im Rahmen eines großen Sportfestes die Platzeinweihung. Gegner war der Fußballverein Lebach, der mit 2:1 unterlag. Jetzt stieg das Interesse der Einwohner von Bettingen am Sport und man konnte bei jedem Spiel mit einer stattlichen Zahl Zuschauer rechnen. Auch bei Auswärtsspielen nahm die Zahl der Vereinsanhänger merklich zu und mit dieser Unterstützung und durch zunehmendes spielerisches Können gelang es 1934 die Meisterschaft in der B-Klasse zu erringen. Torverhältnis von 158 : 14. (1. Mannschaft 1930)

Im zweiten Weltkrieg konnte der Spielbetrieb bis 1941 aufrechterhalten werden, aber durch die politischen Verhältnisse und durch die vielen Einberufungen war das Spielerreservoir stark verkleinert. Die Jugend spielte noch bis 1944. Viele Sportkameraden fanden im Krieg den Tod oder kehrten verwundet in die Heimat zurück. Schon im Jahr 1945/46 wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Nach vielen Schwierigkeiten wurde der Verein unter dem Namen "1. FC Bettingen" von den Behörden wieder genehmigt. Man begann wieder in der Kreisklasse 2, was unserer heutigen B-Klasse entspricht. Trotz vieler Schwierigkeiten (es fehlten Spielkleidung und Bälle; zu Auswärtsspielen fuhr man mangels öffentlicher Verkehrsmittel mit dem Fahrrad) konnte schon 1947 die Meisterschaft in der Kreisklasse 2 errungen werden. Die Mannschaft war so schlagkräftig, dass sie schon 1949 die Meisterschaft in der Kreisklasse 1 nach Bettingen brachte. In den folgenden Aufstiegsspielen wurde die Mannschaft Gruppen- und Saarlandmeister der Kreisklassen. Die Fußballbegeisterung in Bettingen erreichte nun ihren Höhepunkt. Niemand wollte mehr fehlen, wenn die 1. Mannschaft an der Prims ihre Spiele austrug. Nach dem Aufstieg in die Bezirksklasse konnte 1950 das 30jährige Bestehen des Vereins begangen werden. Damals bestanden eine 1. Mannschaft eine 2. Mannschaft, eine Jungligamannschaft und eine Jugendmannschaft. Auch eine AH-Mannschaft wurde ins Leben gerufen. In den folgenden Jahren zeigte sich deutlich, dass der Sportplatz an der Prims den Anforderungen, die man an eine moderne Platzanlage stellt, nicht mehr gewachsen war. Der Untergrund war denkbar schlecht und mehrere Überschwemmungen richteten großen Schaden an. Man befasste sich im Vorstand ernstlich mit dem Gedanken, ein Gelände käuflich zu erwerben und eine Vereinseigene Anlage zu bauen. Welche Schwierigkeiten sich diesem Vorhaben entgegen stellten und mit welcher Verbissenheit diesem Ziel entgegengesteuert wurde, ist noch den alten Mitgliedern bekannt. Durch unermüdliche Arbeit der Vorstandsmitglieder, durch die Unterstützung der Sportbehörden, der Sportplanungskommission, dem Kreis und nicht zuletzt der Gemeindevertretung gelang es, einen Sportplatz in der Goldbacher Wiese anzulegen. Besonders die Vorstandsmitglieder Hans Back, Hans Lenhof und Josef Lenhof machten sich um diesen Sportplatz verdient. (AH-Mannschaft bei der Sportplatzeinweihung) Die 1. Mannschaft selbst spielte bis 1957 in der zweiten Amateurliga. Durch den Ausfall vieler Spieler (es wurden insgesamt 26 Spieler eingesetzt) musste 1957 der Abstieg in die A-Klasse hingenommen werden. Nach drei Jahren schon wurde die Meisterschaft in der A-Klasse Westsaar errungen. Folgende 19 Spieler wurden damals in der Mannschaft eingesetzt: Alois Becker, Adolf Birringer, Erich Birringer, Josef Birringer, Alban Lenhof, Reinhold Lenhof, Erich Lenhof, Friedel Lenhof, Hans-Jürgen Morscheid, Reinhold Müller, Alois Schmitt, Günter Schneider, Willi Schneider, Franz Engstler, Gerhard Lenhof, Toni Lauermann, Erich Lauermann, Gerhard Ewen, Josef Groß und Horst Hof.
Leider dauerte die Zugehörigkeit zur 2. Amateurliga nur ein Jahr. Ab 1962 spielte die Mannschaft wieder in der A-Klasse Westsaar. Inzwischen war es auch gelungen, Umkleidekabinen neben den Sportplatz zu bauen. Auch eine Beleuchtungsanlage für den Trainingsbetrieb wurde errichtet. Endlich verfügte der Verein über eine moderne Sportplatzanlage, die den damaligen Ansprüchen gerecht wurde. Der heutige Sportplatz ist einer der wenigen vereinseigenen Sportplätze im Saarland.

Seit 1964 führte der Verein den Namen SSV Schmelz 1920 e.V.

Infolge unglücklicher Umstände (vermehrter Abstieg) musste die 1. Mannschaft 1968 den bitteren Weg in die B-Klasse Saar antreten.
Unter Spielertrainer Fritz Bach wurde die 1. Mannschaft im Jahr 1973 Meister der Kreisliga B Saar und stieg in die A-Klasse auf. Die Entscheidung fiel im letzten Saisonspiel, als der SV Außen in einer Partie für keine schwache Nerven in den Schlussminuten mit 3:2 bezwungen werden konnte. Für den SV Außen bedeutete die Niederlage den Abstieg in die C-Klasse.

Durch den Wegfall der C-Klasse nach der Spielklassenreform rückten alle Mannschaften automatisch eine Klasse nach oben. Die Kreisliga A, der unsere 1. Mannschaft angehörte, wurde zur Bezirksliga West. Dort spielte die Mannschaft bis zum Jahr 1979. Es folgte der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte: Mit Trainer Edwin Wilhelm gelang zunächst der Aufstieg in die Landesliga (1979/80) und schon in der folgenden Saison 1980/81 der Aufstieg in die Verbandsliga. In 60 Spielen musste man nur eine Niederlage (2:3 in Körprich) hinnehmen. Nach sechs Jahren in der höchsten saarländischen Spielklasse ging es wieder bergab. 1986/87 stieg die Mannschaft wieder in die Landesliga Südwest, und 1987/88 in die Bezirksliga West ab. Im Jahr 1988 schlossen sich die SSV Schmelz und der SV Schmelz-Außen zur Fußballspielgemeinschaft 1988 Schmelz zusammen und 1990 gründeten die beiden Vereine den heutigen 1. FC Schmelz. Das letzte Spiel der 1. Mannschaft unter dem Namen „SSV Schmelz“ fand am 5. Juni 1988 anlässlich des Sportfestes des SV Schmelz-Außen in der Heide gegen den SV Limbach statt und wurde mit 3:1 gewonnen.

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